Die Esche stellt relativ hohe Anforderungen an die Nährstoffversorgung des Bodens. Ihr sagen basische, auf Kalk entstandene Böden sehr zu. Das Spektrum reicht von trockenen Humus-Karbonatstandorten bis zu Fluss- oder Bachauen, wo die Nährstoffe durch Überschwemmungen abgelagert werden. Sie ist nicht absolut winterhart und, obwohl sie spät austreibt, sehr spätfrostempfindlich. Durch ihr rasches Jugendhöhenwachstum kann sie der bodennahen Frostzone in wenigen Jahren weitgehend entwachsen. Mischbaumarten können die Spätfrostwirkung mildern und ermöglichen es der Esche, auch etwas höher gelegene, kältere Standorte zu bestocken.
Das Eschenholz hat ausgezeichnete Festigkeitseigenschaften, ist zäh und elastisch. Es zählt zu unseren schwereren und harten Hölzern. Das Holz ist im Freien wenig dauerhaft, gedämpft gut biegbar sowie gut zu messern und zu schälen. Das Holz ist hell. Es kann zu einer Braunkernbildung kommen, die keinen Einfluss auf die Holzfestigkeit hat.
Analog zur Eiche findet auch bei der Esche die milde (enge gleichmäßige Jahrringe) Verwendung für Furnier-, Möbel- und Fußbodenherstellung und die harte (breite gleichmäßige Jahrringe) Verwendung für mechanisch hoch beanspruchte Teile in Sportgeräten (Barrenholme, Ruder, Sprossenwände) oder Werkzeugstielen. Der Spätholzanteil und damit auch Holzdichte und Festigkeit steigen mit zunehmender Jahrringbreite bis 4 mm stark, bis 6 mm schwach und ab 6 mm kaum an. Für die mechanische Verwendung sollten daher die Jahrringbreiten mindestens 4 mm, im Idealfall 6 mm betragen.
Da es bislang keine praxistauglichen Verfahren für die direkte Bekämpfung des Eschentriebsterbens gibt, lässt sich die weitere Ausbreitung der Krankheit nicht verhindern. Aufgrund der Sporenbildung des Erregers auf Eschenstreu ist die vollständige Beseitigung des infektiösen Materials aus einem befallenen Gebiet unmöglich. Auch die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln wäre weder sinnvoll noch erlaubt im Wald.
(Quelle: waldwissen.net)
Das massiv auftretende Eschentriebsterben wird verursacht durch den Pilz "falsches weißes Stengelbecherchen" welches die Phloem Leiterbahnen verstopft. Dadurch stirb die Esche eb. Dabei sind Eschen jeglichen Alters betroffen. Es existieren resistente Eschen, die über die Landesanstalten gezüchtet und verbreitet werden sollen.
Vor allem die Vielzahl der Sporen, die gehäuft nach Niederschlägen auftreten sind für die schnelle Verbreitung des Pilzes entscheidend. Dabei ist die auftretende Luftfeuchtigkeit die wechsentliche Bedingung für die sporenbildende Aktivität des Pilzes. Allerdings ist die Sporenentwicklung zusätzlich temperaturabhängig. Bei Temperaturen unter 12 Grad wurden nahezu keine Sporen detektiert.
(frei nach LWF Bayern)
Die Standortsansprüche der Trauben- und Stieleiche (Quercus robur) unterscheiden sich deutlich. Die Traubeneiche bevorzugt warme Becken- und Hügellagen und ist etwas schattentoleranter, so dass sie häufig auch in Mischung mit der Buche vorkommt. Sie besitzt geringe Ansprüche an den Boden in Bezug auf Nährstoffe und pH-Wert und kann auf nahezu jedem Substrat wachsen. Bei günstigen Standortsverhältnissen wird sie konkurrenzbedingt allerdings meist durch die Buche verdrängt. Sie vermag auch unterschiedliche Bodenarten (Sand, Schluff, Ton) zu durchwurzeln und schafft es auch skelettreiche Böden zu erschließen. Grund- und Stauwasser verträgt die Traubeneiche aber nicht, sie meidet daher grundwasserbeeinflusste Gleyböden und wasserstauende Pseudogleye mit langanhaltender Nassphase.
Schwere Böden eignen sich für die Traubeneiche daher nur bei relativ geringem Niederschlag. Grund- und Stauwasser bereiten der Stieleiche hingegen keine Probleme, auch eine kurzzeitige Überstauung des Bodens kann sie verkraften. Sie stellt zwar etwas höhere Ansprüche an die Nährstoffversorgung (Basensättigung > 15-20 %) als die Traubeneiche, allerdings liegen diese weit unter den Ansprüchen anderer Laubbäume (z.B. Esche, Bergahorn > 50 %; Vogelkirsche > 80 %).
Beide Eichenarten eignen sich für die Wertholzproduktion. Da bei einer Wertholzerziehung ein Nebenbestand notwendig ist, müssen auch die Standortsansprüche der Nebenbaumarten berücksichtigt werden. So bevorzugt die Hainbuche bespielsweise eher lehmige Böden, während die Linden (Sommerlinde, Winterlinde) auf skelettreichen Böden gute Wachstumsbedingungen finden. Bei stark unterschiedlichen, kleinräumigen Standorts- und Bodenverhältnissen ist es günstiger, die Traubeneiche zu forcieren und dafür vernässte Böden und Muldenlagen, die eher der Stieleiche zusagen, auszusparen.
Zwei Bilder illustrieren die unterschiedlichen Standortsansprüche der Trauben- und Stieleiche. Abbildung 1 zeigt eine skelettreiche Braunerde aus dem Wienerwald bei 650 mm Niederschlag, der von einem Traubeneichen/Buchenbestand bestockt ist, Abbildung 2 einen Pseudogley mit ausgeprägter Stauzone und substratbedingtem Staukörper aus Oberndorf (S) bei 1100 mm Niederschlag, der nur von der Stieleiche durchwurzelt werden kann. Solche schweren Böden sind typisch für sogenannte „Zwangsstandorte“, die aufgrund ihrer extremen Bodeneigenschaften nur von wenigen Baumarten besiedelt werden können. In höheren Lagen dominiert die Tanne auf diesen schweren Böden.Im Zuge des Klimawandels ist mit zunehmendem Trockenstress für unsere Bäume zu rechnen. Dabei haben die Eichen einen entscheidenden Vorteil, sie besitzen eine physiologische Stabilität unter Stress in Bezug auf die Photosynthese und können sich rascher nach Trockenstress erholen (Bonfils et al., 2013). Das führt dazu, dass die Eichen von einer Schwächung der Konkurrenzbaumarten profitieren und damit mehr Standorte besiedeln können
(Quelle: waldwissen.net)
Unmittelbar nach großen Schadereignissen sind die Baumschulen mit der gesteigerten Pflanzennachfrage häufig überfordert. Die Preise für geeignete und standortangepasste Baumarten und Herkünfte steigen enorm. Gleichzeitig schmilzt das Kapital der Waldbesitzer wegen niedriger Holzerlöse wie Schnee in der Sonne. Trotzdem ist eine Wiederaufforstung dringend nötig, um die Kahlflächen wieder zu bestocken. Hier kann die Birke buchstäblich Pionierarbeit leisten – und das kostenlos. Die Dynamik der Natur sorgt dafür, dass eine „verwüstete“ Waldfläche innerhalb kürzester Zeit durch natürliche Prozesse wiederbesiedelt wird. Häufig samen sich sogenannte Pioniergehölze wie Birke, Vogelbeere, Salweide, Aspe und Erle ohne Zutun des Menschen und somit kostenlos an – eine denkbare Alternative zu einer oft kostenintensiven Anpflanzung?
Pioniergehölze zeichnen sich durch ihre Unempfindlichkeit gegenüber Frost, Hitze und Trockenheit aus. Ihre Samenverbreitung erfolgt durch Wind (das gilt beispielsweise für Birke, Aspe und Weide) oder durch Vögel und Mäuse. Zudem sind sie „bodenvag“, das heißt, sie sind gegenüber dem pH-Wert des Bodens unempfindlich. Ihre Ansprüche an die Lichtversorgung sind sehr hoch – werden diese erfüllt, danken die Pioniergehölze es mit einem sehr raschen Jugendwachstum.
Warum also nicht die waldbauliche und betriebswirtschaftliche Chance nutzen, die sich mit dem „forstlichen Unkraut“ bietet? Insbesondere die Sandbirke bietet hierzu vielfältige Möglichkeiten:
Unter einem lockeren Birkenvorwald gedeihen Schattbaumarten wie Buche und Weißtanne, welche zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen des Voranbaus eingebracht werden können.
Konkurrenzvegetation wie Brombeere, Adlerfarn, Reitgras usw. ist unter Birkenschirm deutlich geringer ausgeprägt. Damit sinken die Gefahren für die vorangebauten Hauptbaumarten unter anderem durch Rüsselkäfer, Mäuse, Frost, direkte Sonneneinstrahlung und/oder starke Windeinwirkung – sogenannte biotische und abiotische Faktoren.
Die erzieherische Wirkung der Pionierbaumarten als Füll- und Treibhölzer fördert die Wipfelschäftigkeit, Feinastigkeit und natürliche Astreinigung der Hauptbaumarten.
In Löchern und Lücken ohne Vorwaldbaumarten können gruppen- und horstweise, durch Pflanzung eingebrachte Mischbaum¬arten das Baumartenportfolio ergänzen. Auf schwach bis mäßig nährstoffversorgten, mäßig frischen Böden bieten sich je nach Höhenlage Traubeneiche, Douglasie, Roteiche und Edelkastanie an. Bei besserer Nährstoff- und Wasserversorgung eignen sich Spitz- und Bergahorn sowie Wildkirsche.
Einige Jahre nach der Kalamität ist die Versorgungslage mit qualitäts- und herkunftsgesichertem Vermehrungsgut wesentlich entspannter. Der Vorwald verschafft zeitlichen Spielraum.
(Quelle: waldwissen.net)
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) ist eine von den wertvollen Mischbaumarten in unseren Breiten. Vor allen in den Mischwaldbereichen ist der Bergahorn eine oft angetroffende Baumart. Sie produziert ein leicht abbaubares Laub und fördert damit die Humusentwicklung. In der Jugendphase ist die Halbschattbaumart raschwüchsig, muss aber später gegenüber Fichte, Tanne und Buche sowie Esche begünstigt werden.