Die vorherrschenden Klimabedingungen machen auch der Buche, der in unserer Gegend vorherrschenden Baumart stark zu schaffen. Immer mehr Buchen sterben aufgrund der ausgeprägten Dürrephasen ab.
Die Untersuchungen bestätigen, dass Buchen mit niedrigeren Wachstumsraten, wie sie typisch bei intensiver Konkurrenz sind, einem erhöhten Absterberisiko ausgesetzt sind. Das spricht für Durchforstungen, um die Ausbildung umfangreicherer Wurzelsysteme und damit die Widerstandsfähigkeit der Bäume in Trockenperioden zu fördern. Insbesondere in älteren Beständen kann sich die Auflichtung des Kronendachs allerdings auch negativ auf den Wasserhaushalt der Einzelbäume auswirken. Das Mikroklima wird durch erhöhte Sonneneinstrahlung verändert und stärkere Windbewegungen im Kronendach erhöhen den Wasserverlust durch Transpiration. Dies geschieht insbesondere kurz nach der Holzernte. Für ältere Bäume mit großen Kronen und hohem Wasserbedarf kann diese zusätzliche Transpirationsbelastung zum Problem werden. Dieser Effekt ist vermutlich ausschlaggebend dafür, dass stärkere Bäume in den bewirtschafteten Beständen eher absterben.
Die Auswirkungen von Trockenheit, standörtlicher Ausgangssituation, Befall mit Schaderregern und der Auflichtung des Kronendachs auf die Mortalität von Buchen sind leider sehr komplex und erst teilweise aufgeklärt (waldwissen.net).
Die Erfahrung zeigt, dass vor allem Buchenwälder mit Lücken im Kronendach mit schütterer Belaubung, Panikaustrieben und Absterbeerscheinungen reagieren. Der Trockenstress aus den Jahren 18/19 ist vor allem für Bäume mit einem Alter >80 Jahre eine deutliche Gefahr.
Sollte das Ziel sein, den alten Buchenbestand zu erhalten, so sind Einschläge mit einer Verlichtung des Kronendachs möglichst zu vermeiden.
Generell konnten Studien in der schwäbischen Alb keine erhöhte Mortalität der Buche in Wirtschaftswäldern (im Vergleich zu naturbelassenen Wäldern) nachweisen, jedoch sind die oben genannten Veränderungen im Kronendach Stress für die "alten Knaben" und damit letztlich doch ein Faktor für den Weiterbestand.